Die Hauptfeuerwache Freiburg an der Eschholzstraße im Stadtteil Freiburg-Haslach wurde baulich erweitert und erhielt eine Leitstelle zur gemeinsamen Nutzung mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), die am 27. Juli 2011 offiziell eingeweiht wurde. Neben der Berufsfeuerwehr werden seitdem hier auch  Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr untergebracht.

Schon vor diesen Erweiterungen fanden auf zwei großen Übungshöfen regelmäßige Übungen statt, mit entsprechenden Belästigungen der Bewohner der benachbarten Seniorenresidenz Erlenhof (ca. 130 ältere Mitbürger) und des angrenzenden Wohngebietes durch Lärm, Dieselabgase, Flutlicht und Alarmsignale. Bisher tolerierten die Anwohner jedoch größtenteils den Übungsbetrieb der Berufsfeuerwehr. Proteste und Einwände gegen die Zunahme von Immissionsbelästigungen waren bis heute erfolglos.

Hier nun das Problem:

Eine enorme zusätzliche Zunahme von Immissionen in einem Wohngebiet im Stadtteil Freiburg-Haslach, sofern die neuen Pläne der Stadt Freiburg wie folgt umgesetzt werden:

Im Amtsblatt der Stadt Freiburg vom 28. Januar 2011 wurde für alle Anwohner überraschend die Änderung des Bebauungsplans mit örtlichen Bauvorschriften Neue Feuerwache, Plan-Nr. 6-1c angekündigt. Diese Änderung soll laut Beschluss-Vorlage (Drucksache BA-10/002) zusätzliche Neubauten und den Ausbau der Feuerwache zu einem Katastrophenschutzzentrum ermöglichen. Die bisherige Festsetzung als „Mischgebiet“ soll durch eine Festsetzung als „Gemeinbedarfsfläche“ mit entsprechender Zweckbestimmung ersetzt werden. Dadurch werden u.a. noch höhere Emissionswerte und eine höhere Bebauungsdichte als bisher ermöglicht.

Auch in der Beschluss-Vorlage wird explizit darauf hingewiesen: „der Bebauungsplan erscheint umwelterheblich aufgrund zu erwartender Beeinträchtigungen des Schutzgutes Mensch insbesondere hinsichtlich der zu erwartenden Lärmemissionen“. Dabei wurde die vorgesehene Riegelbebauung, die alle Emissionen voll in das Wohngebiet leitet, noch gar nicht berücksichtigt.

Es werden dann an 6 Tagen in der Woche Übungen zwischen 6 und 22 Uhr abgehalten, in Ausnahmefällen auch an Sonn- uns Feiertagen (7-20 Uhr), mit Kranwägen (112 dB), Notstromaggregaten (106 dB) und Warn­piepsern (109 dB)!

Bisherige Lärmgutachten empfehlen daher „durch organisatorische Maßnahmen“ den Lärm in Grenzen zu halten. Der Chef der Feuerwache wird also letzten Endes die Verantwortung für die Emissionen tragen. Konfron­tationen mit den Anwohnern bis zu gerichtlichen Auseinander­setzungen werden dadurch vorprogrammiert.

Was Sie tun können:

  • Ein mit derartigen Emissionen belastetes Vorhaben gehört in ein Industrie-/Gewerbegebiet und nicht inmitten von Wohngebieten. Je schneller ein Umdenken bei den verantwortlichen Planern erfolgt, desto mehr Zeit und Fehlausgaben werden gespart.
  • Setzen Sie sich bitte in den entsprechenden Ausschüssen dafür ein, daß der bisherige Bebauungsplan „Neue Feuerwache“ nicht geändert wird.
  • Verhindern Sie durch Verweigerung Ihrer Zustimmung zu den Plänen die Entwertung eines sozial intakten Wohngebietes, die Wertminderung der betroffenen Immobilien, den langfristigen Bestandsschutz des erst im  Jahr 2010 eingeweihten Kinderspielplatzes am Marienmattenweg und die Existenz der in diesem Areal vorhandenen Kleingärten.